Schleifpapier, die Unterschiede
Schmirgelpapier, Abrasivpapier, Schleifmittel, Reibpapier oder Sandpapier. Alles Sysnonyme für das Schleifpapier. Doch ist Schleifpapier gleich Schleifpapier?
Welche Schleifpapiere gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Schleifpapieren, die für unterschiedliche Anwendungen geeignet sind. Hier sind einige gängige Arten von Schleifpapieren:
Korund-Schleifpapier:
Gängiges Schleifpapier für verschiedene Anwendungen.
Verfügbar in verschiedenen Körnungen für grobe bis feine Schleifarbeiten.
Siliciumcarbid-Schleifpapier:
Gut für das Schleifen von harten Materialien wie Metall, Glas oder Stein.
Hält Hitze gut stand und ist daher auch für Trockenschliff geeignet.
Schleifgitter:
Offene Struktur verhindert das Zusetzen des Schleifmittels.
Gut für das Schleifen von Lacken und Spachtelmassen.
Nassschleifpapier:
Speziell für den Nassschliff entwickelt.
Verhindert das Zusetzen des Schleifmittels und ermöglicht präzises Arbeiten.
Schleifvlies:
Weiches Material, das oft für Feinschliff und Oberflächenfinish verwendet wird.
Kann für das Entrosten, Polieren und Reinigen eingesetzt werden.
Schleifschwamm:
Schleifschwämme findet man häufig in Holz verarbeitenden Betrieben. Der Schwamm selber besteht aus unterschiedlich harten Schaumstoffen und ist von außen mit Bindemitteln und Schleifmitteln getränkt. Somit kann man diese flexibel einsetzen.
Diamantschleifpapier:
Mit Diamantpartikeln beschichtet für das Schleifen von harten Materialien wie Stein, Beton oder Keramik.
Schruppschleifpapier:
Grobe Körnungen für schnelles Materialabtrag, z.B. beim Entfernen von Lack oder Rost.
Spezialschleifpapiere:
Es gibt auch Schleifpapiere, die für spezielle Anwendungen entwickelt wurden, wie z.B. Schleifpapier für Trockenbauschleifer, für den Handschliff von Lacken wie die Softtape Schleifpapiere, Bandschleifpapiere für die Holzbearbeitung oder auch zum Entrosten im Karosseriebau. Es gibt unzählige verschiedene Formen und Ausführungen. Hinzu hat jeder Berufszweig eigene Namen für verschiedene Papiere.
Der Aufbau eines Schleifpapieres
Aufbau an Hand des Exzenterschleifpapiers:
Rückseite (Trägermaterial Papier oder Kunststoff): Die Rückseite des Schleifpapiers dient als Trägermaterial und gibt dem Schleifmittel Stabilität. Es ist oft mit Löchern versehen, die mit den Absaugöffnungen des Exzenterschleifers korrespondieren, um den Staub abzusaugen und ein Zusetzen des Schleifmittels zu verhindern.
Schleifschicht (das Schleifmittel): Auf der Rückseite ist eine Schicht aus Schleifmittel aufgebracht, typischerweise Aluminiumoxid (Normalkorund) oder Siliciumcarbid. Die Auswahl des Schleifmittels hängt von der beabsichtigten Anwendung ab. Aluminiumoxid eignet sich gut für Holz und Metall, während Siliciumcarbid besser für härtere Materialien wie Stein geeignet ist.
Bindemittel: Das Schleifmittel wird mit einem Bindemittel vermischt, das die Haftung des Schleifmittels auf dem Trägermaterial gewährleistet. Verschiedene Bindemittel können für unterschiedliche Anforderungen verwendet werden.
Streuung (Streuart): Einige Schleifpapiere haben eine streuende Substanz, um ein gleichmäßigeres Schleifen zu ermöglichen und das Zusetzen des Schleifmittels zu verhindern.
Aufbau eines Nassschleifpapiers:
Rückseite (Trägermaterial): Wie bei Trockenschleifpapieren bildet die Rückseite das Trägermaterial. Sie kann ebenfalls perforiert sein, um eine bessere Wasserableitung zu ermöglichen.
Schleifschicht (Schleifmittel): Die Schleifschicht besteht aus speziellen Materialien, die auch in feuchter Umgebung effektiv schleifen können. Hier kommt oft Siliciumcarbid zum Einsatz.
Bindemittel: Das Bindemittel ist darauf ausgelegt, auch bei Kontakt mit Wasser stabil zu bleiben.
Wasserfeste Beschichtung: Nassschleifpapiere sind oft mit einer wasserfesten Beschichtung versehen, die das Schleifmittel und das Bindemittel vor dem Einfluss von Wasser schützt. Dies ermöglicht einen effizienten Nassschliff, da das Schleifmittel nicht durchweicht.
Lagern von Schleifpapieren
Der beste Weg Schleifpapier zu lagern, ist es diese im Original-Karton zu belassen. Exzenterschleifscheiben werden auch oft an mobilen Arbeitsplätzen mit speziellen Aufnahmen aufgehangen. Auch ist es wichtig, Schleifpapier trocken zu lagern. Wenn Exzenterschleifscheiben feucht werden, neigen sie dazu, sich aufzurollen.
Kann man Schleifpapier reinigen?
Solange das Material, welches geschliffen wird, keine Knubbel auf der Schleifscheibe hinterläßt (z.B. nicht vollständig abgebundene Lacke), kann man die Scheiben immer wieder mit Luft ausblasen. Wenn man keine Schleifleistung mehr hat, muss das Blatt gewechselt werden. Es gibt einige Lackierer, die kurzfristig ein Spachtelmesser auf das laufende Blatt halten. Somit entfernt man schnell grobe Verunreinigungen und kann auch zugesetzte Schleifscheiben nochmals einsetzen. Dies wird keinesfalls für den Füllerendschliff empfohlen! Hier kann es dann zu unschönen tieferen Kratzern kommen.
Nassschleifpapier hingegen wird durch den ständigen Einsatz von Wasser immer abgespült. Das Papier kann durchweg so lange genutzt werden, bis keine Schleifleistung mehr vorhanden ist.
WICHTIG! Solltest du im Wechsel an Aluminium und Stahl arbeiten, solltest du einen zweiten Schleifer und separates Papier nutzen.
Wenn du erst Stahlblech schleifst und mit dem gleichen Papier Aluminium, überträgst du Metallspäne auf das Alu-Substrat. Hierbei kann es im schlimmsten Fall zu übertragener Kontaktkorrosion kommen.
PSA beim Schleifen
Wie bei allen Arbeiten, solltest du auch bei Schleifarbeiten an deine Gesundheit denken. Die persönliche Schutzausrüstung beim trocken Schleifen sollte mindestens die Schutzbrille, Grobstaubmaske, bei Arbeiten mit Maschinen, den Gehörschutz und Handschuhe beinhalten. Handschuhe sollten dein ständiger Begleiter werden, da diese dich vor Schmutz und Verletzungen an scharfen Bauteilen schützen können.
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