Wassertropfentechnik
Nachstellen einer nassen Oberfläche
Alle Arbeiten müssen mit der dazugehörigen PSA (persönlicher Schutzausrüstung) durchgeführt werden Was gehört zur PSA?
- Das Objekt muss vor Beginn in der gewünschten Farbe oder dekoriert fertiglackiert sein. Falls du eine Dekorlackierung vorlegst, oder einen besonderen Untergrund gewählt hast, solltest du den Untergrund mit 2K-Klarlack absperren, um deine Arbeit zu schützen. Der Klarlack MUSS vor der Wassertropfentechnik komplett durchgetrocknet sein! Wasser kann durchaus unschöne Wasserflecken verursachen. Ein Hinweis: Wassertropfen haben auf einer ungeschliffenen Fläche eine andere Oberflächespannung als auf einer geschliffenen (Teste den Unterschied mal auf einem Musterstück). Ebenso verändern sich die Wassertropfen durch die Wassermenge. Bevor du richtig ins Eingemachte gehst, solltest du ein paar Muster ausprobieren, um dein Ergebnis genießen zu können.
- Leitungswasser oder doch destilliertes Wasser? Generell bietet sich destilliertes Wasser besser an. Denn durch Reste wie Salze oder anderen Mineralien kann es nach Monaten oder Jahren zu Fehlern wie Osmosebläschen kommen. Probiere auch hier mal den Unterschied auf einer Lackoberfläche aus.
- Mit einer Pumpsprühflasche oder einer Bürste kannst du nun nach Belieben Wassertropfen auftragen. Hier ist der Phantasie keine Grenze gesetzt. Aber wie fast überall heißt es auch hier, „viel hilft nicht viel“. Um ein Feeling für die Wassertropfen zu bekommen, kann man diesen Test sehr gut am eigenen Fahrzeug machen. So sieht man wie Wassertropfen größer werden und auf verschiedenen Winkeln ablaufen. Es kann nichts passieren! Es ist nur Wasser!
- Für die Beschichtung der Wassertropfen brauchst du 2 Farben (Licht- und Schattenseite). Diese sollten aus konventionellem Lösemittel Basislack (BC) bestehen. Wasserbasislack (WBC) ist für diese Technik nicht sinnvoll. Es kann zu Farbverschwimmungen kommen.
- Bei der Lackierung solltest du auf den Luftdruck achten. Je höher du diesen wählst, umso höher läufst du Gefahr, die Wassertropfen zu verschieben.
- Mit Farbe 1 (wir sagen jetzt mal Gelb) spritz du parallel zur Oberfläche wie auf Bild 1 zu sehen. Somit „beschießt“ du nur eine Seite der Tropfen
- Mit Grün gehst du genauso vor. Aber hier von der anderen Seite. So entstehen die Licht- und Schattenseiten auf den Tropfen.
- Nach Fertigstellung lässt du die Lackierung so lange Ruhen, bis die Tropfen verdunstet sind.
- Du darfst auf keinen Fall die Lackierung anfassen oder gar mit einem Staubbindetuch abwischen. Dann war die Arbeit umsonst. Der Basislack hat keine Haftung auf dem Untergrund! Es ist lediglich eine Designlackierung, die nicht für den aktiven Aussenbereich gedacht ist.
- Die Oberfläche wird nun mit Klarlack versiegelt. Hier solltest du im ersten Schritt nicht übertreiben. Denn um die Oberfläche gänzlich glatt zu bekommen, solltest du dieses Step 2-3 mal wiederholen. Es bietet sich hier an, mit einem Nebelgang zu starten. Somit konservierst du den gesamten Lacknebel von den Wassertropfen und „klebst“ diese zusammen. Nach ca 5 bis 10 Minuten Ablüftzeit kannst du den ersten geschlossen Klarlackgang auftragen. Bei 20°C Umgebungs- und Objekttemperatur lässt du diesen Gang nochmals 10 Minuten Ablüften. Je kälter das Objekt, das Material und die Umgebung, umso länger sind die Ablüftzeite! Aber unter 15°C wird es mit den modernen Lackmaterialien kritisch. Temperatur ist ein Parameter, der immer gut geprüft sei. Wenn du 2-3 Gänge Klarlack appliziert hast, solltest du der Oberfläche reichlich Zeit zum Trocknen geben. Aber durch die Schichtstärke, solltest du auf forcierte (beschleunigte) Trocknung verzichten.
- Nach der Trockenzeit wird die Oberfläche mit P800 Plan geschliffen (nicht durchschleifen! Das zuvor zeitaufwendige Design könnte zerstört werden) und noch ein weiteres Mal mit Klarlack beschichtet. Nach erneuter Trockenzeit kannst du
- noch ein Finish durchführen und fertig ist die „nasse“ Oberfläche
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