Blasenbildung durch Feuchtigkeit
Organische und hygroskopische Untergründe halten Feuchtigkeit länger fest. Durch schlecht gereinigte Untergründe kann während der Osmose Feuchtigkeit im Untergrund verbleiben. Mögliche Ursachen für einen Osmoseschaden wären Salzrückstände, die nicht entfernt wurden.
- Fehlerquellen:
- Polyestermaterialien wie zum Beispiel Spachtel, die in der Unfallinstandsetzung eingesetzt werden, wurden in der Vorarbeitsphase nass geschliffen.
- Hölzer wurden vor dem Beschichten mit Wasser abgerieben oder gar geschwemmt. Das Wasser dringt gerade in Kopfholzbereichen tief ein und kommt in der Trocknungsphase wieder an die Oberfläche.
- Keine Zeit für Trocknungsmöglichkeiten hergestellt. Holz z.B. braucht eine lange Zeit, um Restfeuchte abzugeben.
- Untergründe wurden nicht richtig gereinigt. Handschweiß und dessen Salze sind für eine Blasenbildung ebenso verantwortlich.
- Wasserrückstände aus Ecken, Kanten und hinter Leisten wurden nicht restlos entfernt.
- Fehlervermeidung:
- Offenporige Untergründe wie z.B. Holz oder Polyesterspachtel nicht mit Wasser benetzen. Hier reicht vor der Beschichtung das Abblasen über Druckluft und das Abreiben mit einem Nebelfeuchten Tuch. Somit bleiben dann kleine Schleifrückstände am Tuch hängen und die Feuchtigkeit dringt nicht ins Material. Falls dennoch Wasser die Oberfläche von noch nicht abgesperrten Spachtelstellen erreicht, schnellstens abtrocknen und ggfs. mit IR beim Trocknen unterstützen. Falls viel Wasser im Einsatz war, empfehle ich das Material abzutragen. Die Reichweite dieses Fehlers ist dann nicht mehr überschaubar.
- Sensible Materialien wie Polyesterspachtel trocken schleifen.
- Kalte Oberflächen erst auf Raumtemperatur bringen. Das Kondenswasser bildet sich und kann dann vor der Lackierung abtrocknen und beseitigt werden.
- Oberflächen gründlich mit geeignetem Material reinigen.
- Nass geschliffene Objekte gründlichst mit Druckluft ausblasen und am besten mit zwei Lappen abtrocknen, um auch die letzten Rückstände zu entfernen.
- Reparaturweg
- Hier hilft nur ein vollständiger Abtrag der Beschichtung bis auf schadenfreien und tragfähigen Untergrund. Anschließend wieder einen fachgerechten Lackaufbau durchführen.
- Durchaus ist es möglich im Schadenbild zu sehen, wie dieser entstand. Wenn z.B. eine lackierfertige Oberfläche mit blanken Händen angefasst wird, kann es sein, das Handschweiß, der Salze beinhaltet, auf der Oberfläche zurückbleibt. Diese werden dann „einlackiert“. Durch Diffusion während der Osmose zieht das Salz die Luftfeuchtigkeit an und bildet weiße Kristalle oder kleinste Bläschen. Unter Umständen sind ganze Fingerabdrücke zu sehen.
Wenn sich nur gerade verlaufende Schlieren bilden, entstand der Fehler durch schlecht vorheriges Reinigen der Oberfläche. Reiniger müssen immer trocken ausgewischt werden. Hier empfiehlt es sich mit 2 Tüchern zu arbeiten. Eines zum Verwischen und eines zum Abtrocknen. In Reinigern befinden sich zum Teil auch Inhaltsstoffe, die mit der Luftfeuchtigkeit reagieren.
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