Die Lackoberfläche klebt
Noch nach Tagen klebt die Oberfläche und wird klebriger, wenn Wärme dazukommt.
- Fehlerquellen:
- Es wurde ein falscher Härter eingesetzt.
- Materialien wurden nicht Systemtreu verarbeitet. Einige Produkte verändern ihre Eigenschaften, wenn Materialien aus Fremdsystemen hinzufügt werden.
- Der Materialmischung wurde kein Härter zugeführt, oder der Härter wurde mit Verdünnung verwechselt.
- Chargenfehler beim Hersteller. Ein seltener Fall, kann aber vorkommen.
- Dem Material zu viel Härter zugesetzt. Dies geschieht oft in kalten Wintertagen, wenn man meint ein Schluck mehr vom Härter würde der Trocknung guttun. Ganz im Gegenteil. Sobald es wärmer wird, wird der überschüssige Härter reaktiviert und klebt, da er keine „Vernetzungspartner“ hatte.
- Fehlervermeidung:
- Materialien aus einem System verwenden. Vermeide hier auch, einen z.B. Acryl-Klarlack mit einem EP-Härter zu aktivieren. Das funktioniert auf Grund chemischer Eigenschaften nicht. Hier wird der Trocknungskreislauf ge-, oder zerstört. Moleküle finden nicht zusammen, da sie nicht „die gleiche Sprache sprechen“.
- Einhaltung der Vorgaben in den technischen Informationen.
- Genaues Mischen der Materialien, wenn möglich, auf der Waage.
- Achtung, Milliliter ist nicht = Gramm! Spezifische Gewichte der Materialien beachten.
- Reparaturweg:
- Material bis auf tragfähigen und trockenen Untergrund entfernen. In den meisten Fällen kann man klebriges Material nur herunterschleifen. Es sei denn, es wurde tatsächlich Härter vergessen und stattdessen Verdünner hinzugefügt. Dann ist ein „Abwaschen“ mit Lösemitteln möglich. Hier muss situativ entschieden werden, welcher Weg der Effektivere ist.
- Nach dem Entfernen der fehlerhaften Lackschicht wird der Untergrund isoliert, gründlich vorbereitet und anschließend der Lackaufbau erneuert.
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