Durchbluten
Fleckenartiges Durchschlagen aus dem Untergrund ,was sich als partielle Stelle oder mit einer Einfärbung des Decklackes wiederspiegeln kann
- Fehlerquellen:
- Eine „Überhärtung“ (übermäßiges hinzugeben von Härtern) von Polyestermaterialien wie z.B. Spachtelprodukten. Peroxid aus dem Härter kann mit anderen Substanzen reagieren. Der überschüssige Härter zeichnet sich in diesen Fällen durch rot-bräunliche Flecken ab.
- Farbstoffe der Altbeschichtung werden durch frische, scharfe Lösemittel an die Oberfläche befördert.
- Nicht entfernte Teer- oder Bitumenreste von Autobahnbaustellen – erkennbar an kleinen, braunen oder dunkelgelben Pünktchen.
- Keine oder zu gering ausreichende Sperrschicht über Polyestermaterialien.
- Spachtel wurde nach zu kurzer Trockenzeit überlackiert.
- Markierungen durch Kugelschreiberminen oder Lösemittelhaltige Permanent-Marker können zu einem Durschlagen oder Durchbluten in der Beschichtung führen.
- Polyestermaterialien wurden ohne Absperrschicht beschichtet.
- Sichtbare Farbveränderung oder „Einblutungen“ der oberen Lackschicht durch Aufnehmen von Farbpigmenten aus dem Untergrundmaterial.
- Ablüftzeiten zwischen verschiedenen Lackierschichten nicht eingehalten.
- Fehlervermeidung:
- Mischverhältnisse genau einhalten.
- Altbeschichtungen auf Tragfähigkeit und Lösemittelempfindlichkeit testen (Lösemitteltest).
- Objektreinigung vor dem Materialauftrag sorgfältig durchführen – entfernen aller Verunreinigungen.
- Markierungen auf vorher angebrachtes Klebeband vornehmen. Nicht direkt auf Beschichtungen anzeichnen, trotz guter Reinigung kann es dazu kommen, dass Markierungen oder geschriebenes durch verbliebene Lösemittel und Farbrückstände sichtbar werden!
- Mehrschichtaufbauten mit genügend Ablüft- und Trockenzeiten durchführen.
- Polyesteruntergründe vor der Beschichtung mit geeigneten Materialien wie Grundierungen oder Füllern absperren.
- Ablüft- und/oder Trockenzeiten einhalten.
- Reparaturweg:
- Ist eine Farbtonstörung auf das Durch- oder Einbluten zurückzuführen, kann nur ein erneuter Lackaufbau mit geeigneten Materialien durchgeführt werden. Wenn eine Klarlackschicht durchgetrocknet ist, muss nicht zusätzlich noch mit Füller isoliert werden. Hier reicht es nach dem Anschliff mit dem Farbauftrag zu beginnen.
Ein Beispiel:
Ein Objekt wird mit farbigen 2K 1-Schicht-Material lackiert und mit Klarlack überzogen,
Die Beschichtung des 2K 1-Schicht-Materials wurde beendet und der folgende Klarlack wurde ins noch “nasse” farbige Material gespritzt. Somit werden Bestandteile des farbigen 2K-Materials “aufgewühlt” und unter Umständen in die Klarlackschicht verschoben.
So können sichtbare “Einblutungen” durch Beschichtungsfehler geschehen.
- Untergrund
- Oberfläche 2K 1-Schicht-Material
- Oberfäche Klarlack
- Rotes Pigment im 2K Material
- Klarlack
Das Pigment 4., welchen noch im nassen Zustand beweglich ist, dringt durch das Auftragen des Klarlackes, was Bewegung in die Pigmente bringt, nach oben und “blutet” in diese Klarlackschicht ein.
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